Traditionelles „Hüttenfest“ des Freundeskreises Sayner Hütte

Buntgefächertes Programm auf dem Denkmalareal.

Sicher freut man sich, wenn es der Wetter­gott gut meint, aber viel­leicht hatte er es zum Tag des offe­nen Denk­mals etwas zu gut gemeint. Trotz­dem waren viele Inter­es­sierte unter­wegs, um das große Ange­bot in der Region zu erkun­den. Außer­dem waren natür­lich kühle Orte beson­ders begehrt.

Der Freun­des­kreis „Sayner Hütte“ e.V. feiert tradi­tio­nell an diesem Tag sein „Hütten­fest“. Mit den akti­ven Damen und Herren trotzte man den Tempe­ra­tu­ren und begeis­terte mit seinem Ange­bot. So konnte nach der Eröff­nung um zehn Uhr das Areal bei freiem Eintritt besucht werden. Ab 13 Uhr war dann auch das Turbi­nen­haus geöff­net, in dem sich der Freun­des­kreis in beson­de­rem Maß enga­giert. Auch die Kunst­guss­ga­le­rie lud zum Entde­cken ein.

Florian Ficht­ner, ein profun­der Kenner der Hütte, refe­rierte in der Krupp’schen Halle, anmo­de­riert vom Förder­­k­reis-Vorsi­t­­zen­­den Sascha Schob­lo­cher. Fich­ter hatte sich jüngst mit den Kugel­la­gern der Last­kräne in der Gieß­halle beschäf­tigt. Er ist Indus­trie­ar­chäo­loge und absol­vierte den gleich­na­mi­gen Studi­en­gang am Insti­tut für Indus­trie­ar­chäo­lo­gie. Seit 2019 bear­bei­tet er das durch die Stadt Bendorf und die Stif­tung Sayner Hütte unter­stützte Promo­ti­ons­pro­jekt “(Ein) Zentrum des früh­in­dus­tri­el­len Eisen­­hü­t­­ten- und Maschi­nen­bau­we­sens. Fragen an die Bedeu­tung der Sayner Hütte”.

Im Rahmen dieses Projek­tes soll die Sayner Hütte in Ihrer Ganz­heit als eins­ti­ger Hütten­be­trieb mit Zweig­stel­len und zahl­rei­chen Zulie­fe­rern und Part­nern erfasst und beschrie­ben werden. Das Promo­ti­ons­pro­jekt zielt weiter­hin auf eine Einord­nung des Stand­or­tes in die früh­in­dus­tri­elle Entwick­lung des Eisen­hüt­ten­we­sens ab. Hier­bei stehen vor allem die Netz­werke des Erfah­rungs- und Wissens­aus­tau­sches sowohl inner­halb des

Eisen­­hü­t­­ten- als auch inner­halb des Maschi­nen­bau­we­sens im Mittel­punkt. Anschlie­ßend wird anhand eines Vergleichs mit weite­ren bedeu­ten­den euro­päi­schen Stand­or­ten die heutige Bedeu­tung als Denk­mal der frühen Indus­tria­li­sie­rung Euro­pas unter­sucht.

Ein fantas­ti­sches Konzert bot das Vokal­so­lis­ten­en­sem­ble „Singer Pur“ mit einem A‑Ca­­pella-Konzert. Die Forma­tion wurde von ehema­li­gen Regens­bur­ger Domspat­zen gegrün­det. Mit dem Konzert sollte auch der Beginn einer inten­si­vier­ten Zusam­men­ar­beit der Sitf­tung Sayner Hütte mit der Landes­mu­sik­aka­de­mie besie­gelt werden unter dem neuen Titel „elements of music“. Der Freun­des­kreis bot auch mit Würst­chen vom Grill, mit tollen selbst­ge­ba­cke­nen Kuchen, Kaffee und gekühl­ten Geträn­ken für das Wohl der Gäste.

Text: Peter Sieben­mor­gen / Fotos: Peter Sieben­mor­gen und Björn Rodday

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